Das Ende der Energiesparlampe: LED gewinnt
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Einst war sie das Sinnbild des umweltbewussten Sparers. Heute ist die Energiesparlampe nahezu überflüssig. Denn: LED-Lampen haben Kompaktleuchtstoffe eingeholt.
Farbecht und effizient
Hersteller von Retrofit-LED-Lampen für den Heimgebrauch haben zwei klare Ziele: Die Lampen sollen von der Strahlcharakteristik einer Glühbirne nicht zu unterscheiden sein und nur einen Bruchteil des Stroms benötigen. Helligkeit ist inzwischen kein Thema mehr – warmweiße 100-Watt-Äquivalente haben längst den Markt erreicht. Die Farbwiedergabe ist noch ein Thema, könnte aber schon 2017 erledigt sein. Vor zwei Jahren lag der durchschnittliche Farbwiedergabeindex (CRI) über 80. Heute erreichen selbst einige günstige Lampen Werte um die 90 und pünktlich zum Herbst werden es noch wesentlich mehr. Damit sind LED-Lampen nur noch für die geübtesten Augen vom Referenzlicht zu unterscheiden.
Auch im Effizienzbereich erreichen LEDs bereits Topwerte – vor allem im Vergleich zu anderen Lampentypen. LEDs mit einer Lichtausbeute von über 80 Lumen pro Watt sind heute die Norm. Industrie-Leuchtdioden erreichen doppelte Werte, vor allem wenn es auch kaltweißes Licht sein darf. Glühbirnen funzeln dagegen zwischen 10 und 20 Lumen pro Watt.
Das Ende der Energiesparlampe
Marktvolumen LED-Lampen: 2020 sollen mit LED-Lampen rund 14 Mrd. Euro in Europa umgesetzt werden
Nicht nur werden LED-Lampen immer besser – seit Jahren werden sie auch unaufhaltsam günstiger. Die Dioden kosten in der Herstellung nur noch Cent-Beträge und das macht sich auch beim Kunden bemerkbar. Lampen für den kleinen E14-Schraubsockel sind bereits im 5-Euro-Bereich angekommen, gute E27-Lampen gibt es oft schon für 6 Euro – im Angebot auch schon ab 3 oder 4 Euro, etwa von Müller-Licht, Osram oder Philips. Branchenexperten wie Malte Costard, Key Account Manager Special Lighting bei Müller-Licht, sind sich einig, dass es zu den Ein- bis Zwei-Euro-Preisen der Energiesparlampen nicht mehr lange dauern wird. Dank längerer Laufzeit werden LEDs die Energiesparlampe dann endgültig ablösen.
Smart City
Nicht jede Innovation, die jeden betrifft, findet in den eigenen vier Wänden statt. Industriegrößen wie Philips, Samsung und Osram haben das Thema Smart City auf der Frankfurter Lichtmesse Light+Building geradezu besprungen. So sollen, wenn es nach den Herstellern ginge, in europäischen Städten bald sensorgesteuerte Straßenlampen nur aufdimmen, wenn auch Menschen in der Nähe sind, oder freie Parkplätze erkennen und anzeigen. Auch flexibles Richtungslicht ist denkbar. Osram hat beispielsweise 2015 die Lampe Omnipoint vorgestellt, der man per App vorgibt, wohin sie strahlen soll. Das Prinzip könnte sich auch im Heimbereich durchsetzen, etwa mit dem erfolgreichen Kickstarter-Projekt Fluxo.
Wo bleibt OLED?
OLED ist für viele der nächste logische Schritt der Beleuchtungstechnik. Organische Lichtemitter geben gleichmäßig Licht über eine Fläche ab und ermöglichen so ganz neue und enorm platzsparende Bauformen. Etwa eine Wand oder eine Decke, die fleckenfrei Licht ausstrahlen. Auf der Light+Building hatte OLED allerdings kaum Bedeutung. Nach Meinung der Hersteller hat die OLED noch keine Marktreife erreicht und die LED sei noch lange nicht ausgereizt. So bleibt OLED erst einmal Designerlampen und Fernsehern vorbehalten. Allerdings hat Osram vor einiger Zeit schon angekündigt, OLED in der Automobilindustrie einzuführen. Demnach sollen spätestens dieses Jahr die ersten OLED-Strahler verbaut werden.
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