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Ungelesen 01.12.18, 19:29   #2 Top
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Razzien bei der Deutschen Bank gehen weiter

Update

Zitat:
Deutsche Bank äußert sich erstmals ausführlich zur Razzia
Nach der Razzia bei der Deutschen Bank geben Geldhaus und Staatsanwaltschaft eine gemeinsame Erklärung raus – ein äußerst ungewöhnlicher Vorgang.

FrankfurtFür die Deutsche Bank war es eine Horrorwoche: Staatsanwälte, Kriminalbeamte und Steuerfahnder filzten die Büros der Zentrale und fünf weiterer Gebäude in Frankfurt und Umgebung, während sich Vorstandschef Christian Sewing gerade mit dem Vizechef der US-Notenbank Fed traf. Die Aktie rutschte zeitweise auf ein Rekordtief knapp unter acht Euro, weil sich der Ermittlungszeitraum bis in die Gegenwart erstreckt. Da kam die gemeinsame Mitteilung, die die Bank und die Frankfurter Staatsanwaltschaft am Freitagabend veröffentlichten gerade zur rechten Zeit.

„Die Ermittlungsbehörden haben seit Beginn der Durchsuchung bei der Deutschen Bank im Zusammenhang mit der Aufarbeitung des zugrundeliegenden Sachverhalts sehr rasche und sehr gute Fortschritte erzielt“, ließ sich der Leiter der Staatsanwaltschaft Frankfurt, Albrecht Schreiber, darin zitieren. Die Deutsche Bank kooperiere umfassend. „An die Deutsche Bank gestellte Anfragen der Ermittlungsbehörden werden vorbehaltlos beantwortet“, so Schreiber.

Solche Worte wären den Ermittlern, die 2012 wegen eines Skandals um CO2-Zertifikate die Räume des Instituts durchsuchten, wohl nicht über die Lippen gekommen. Zumal sich der damalige Co-Chef der Bank, Jürgen Fitschen, dann auch noch bei Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier über die Aktion beschwerte.

Da fiel die Reaktion von Rechtsvorstand Karl von Rohr am Freitag wesentlich zahmer aus. „Wir werden die Ermittlungen selbstverständlich weiter aktiv unterstützen und mit den Behörden konstruktiv zusammenarbeiten“, sagte er in derselben Mitteilung.

Das Signal von Staatsanwaltschaft und Bank ist wichtig. Schließlich hatte die Razzia Erinnerung an vergessen geglaubte Zeiten erinnerte, als die Bank von Skandal zu Skandal stolperte, und alles andere als gut reagierte. Jetzt versucht das Geldhaus offensichtlich alles, es der Staatsanwaltschaft recht zu machen. Es ist extrem ungewöhnlich, dass ein Unternehmen, das ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten ist, zusammen mit der Ermittlungsbehörde eine gemeinsame Presseerklärung herausgibt.

Der Aktienkurs des Instituts war am Freitag nicht ohne Grund kurz unter die Marke von acht Euro gerutscht, und damit auf einen neuen Tiefstand. Die Anleger sind nervös, schließlich reicht der Ermittlungszeitraum bis ins laufende Jahr, wie die Bank in einer Faktensammlung nun auch offiziell mitteilte.

Die Bank veröffentlichte am Freitag auch noch weitere Details, die zum Teil zwar schon kursierten, aber noch nicht offiziell bestätigt waren. Danach wurden die Büros aller Vorstände durchsucht. Aktuelle oder frühere Vorstände zählen aber nicht zu den Beschuldigten.

Außerdem teilte die Bank mit, dass die Auswertung von Unterlagen des Bundeskriminalamtes ergeben hatten, dass eine Gesellschaft auf den Britischen Jungferninseln, die die Bank im März 2018 verkauft hatte, „eine Struktur bereit gestellt haben soll, die Geldwäsche ermöglicht habe“. Es waren die ersten, ausführlicheren Reaktionen der Bank, nachdem das Institut am Donnerstag offiziell zunächst nur mit einem dürren Statement reagiert hatte.
https://www.handelsblatt.com/finanze...d540fY0Lqb-ap1

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