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Wird unser Bier jetzt teurer? Das passiert nach dem Glyphosat-Verbot

Wird unser Bier jetzt teurer? Das passiert nach dem Glyphosat-Verbot



Heute ist Tag der Entscheidung: Sollte die EU das Pflanzenschutzmittel Glyphosat verbieten, hätte das starke Auswirkungen auf die Lebensmittelpreise.



Glyphosat-Verbot lässt Bier-Preise steigen

Die europäischen Brauereien und Landwirte dürften heute allesamt ins Schwitzen geraten: Heute will die EU-Kommission bekannt geben, ob das Pflanzenschutzmittel Glyphosat in den nächsten 15 Jahren weiter verwendet werden darf. Erst vor kurzem hatte ein Umwelt-Verein winzige Mengen des möglicherweise krebserregenden Stoffes im Bier entdeckt. Doch ein Verbot des Pflanzenschutzmittels hätte auch Folgen für die Verbraucher: Durch die sinkenden Erträge der Bauern würden auch die Lebensmittel aus dem Getreide spürbar teurer - auch Bier.

Dürfen die Bauern Glyphosat nicht mehr verwenden, sinken die Ernte-Erträge: laut Arbeitsgemeinschaft Glyphosat um 5 bis 40 Prozent. Um ihre Einnahmen stabil zu halten, müssten die Landwirte also die Preise für Getreide nach oben schrauben. Brauereien hätten so höhere Ausgaben für Rohstoffe, die sie auf den Bierpreis aufschlagen würden. Gleiches gilt auch für andere Lebensmittel auf Pflanzenbasis, etwa Nudeln oder Brot.

Krebserregend oder nicht? Karzinogenität von Glyphosat bleibt umstritten




Mit Glyphosat töten die Bauern zum einen sämtliches unerwünschtes Grünzeug auf einem Acker, bevor sie ihr Getreide aussähen. Das spart Zeit, da der Acker nicht mehr umgepflügt werden muss. Kurz vor der Ernte wird das Pflanzenschutzmittel dann noch einmal aufgebracht, um die Halme des Getreides abzutöten. Die Körner trocknen so bereits einige Tage vor der Ernte und können anschließend schneller verarbeitet werden. In Deutschland wird Glyphosat laut Tagesschau auf 40 Prozent der Ackerflächen eingesetzt.

Ob Glyphosat wirklich karzinogen, also krebserregend ist, darüber konnten sich Wissenschaftler noch nicht einigen. Die zur Weltgesundheitsorganisation gehörende Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) hatte begrenzte Nachweise für das Krebspotenzial von Glyphosat gefunden. Laut dem deutschen Institut für Risikobewertung handelt es sich bei den IARC-Erhebung jedoch nur um eine rein gefahrenbezogene Analyse, die nichts über die Wahrscheinlichkeit tatsächlich an Krebs zu erkranken aussagt, da sie die Aufnahme-Menge nicht berücksichtigt. Die Karzinogenität des etwa im Bier enthaltenen Alkohols ist um ein vielfaches höher: Wer täglich drei Flaschen Bier (zirka 80 Gramm reiner Alkohol) trinkt, hat laut Ärztezeitung ein um den Faktor 18 erhöhtes Risiko an Speiseröhrenkrebs zu erkranken - wer dazu noch raucht, erhöht das Risiko um den Faktor 44.

Das seit 40 Jahren auf dem Markt befindliche Glyphosat findet sich heute in zahlreichen Lebensmitteln, ungeachtet davon, ob diese konventionell oder ökologisch hergestellt wurden. Auch im Urin wird es immer wieder nachgewiesen - was bedeutet, dass der Körper es in der Regel schnell wieder ausscheidet und nicht anreichert. Verbraucherschutz-Organisationen wie Foodwatch fordern angesichts der wissenschaftlichen Unsicherheit ein Verbot des Mittels.

Quelle

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